Stadion Köln

Wie jedes Jahr so auch 2019 machte sich die Seo-Abteilung von Reuter fast geschlossen auf den Weg nach Köln. Der Seo-Day im Stadion des 1.FC Köln war das Ziel. Es ist immer wieder interessant zu erfahren, was es in der Welt der Suchmaschinenoptimierung Neues gibt.

Über den Tag verteilt finden immer mehrere Vorträge parallel zueinander statt, es ist für einen allein daher nicht möglich, alles Wissen aufzusaugen. Praktisch ist es da natürlich, wenn mehrere Kollegen sich aufteilen können.

Patrick Klingberg

Im ersten Slot habe ich mir einen Vortrag von Patrick Klingberg angehört. Er plauderte etwas aus seiner 12 Jahre bestehenden Erfahrung als Geschäftsführer einer SEO-Agentur. Wirklich viel lernen konnte ich hier nicht, aber es war durchaus sehr unterhaltsam, was der Kollege zu erzählen hatte.

Johannes Beus

Danach stand Johannes Beus, der Geschäftsführer von Sistrix, auf der Bühne. Wer sich professionell mit der Suchmaschinenoptimierung beschäftigt, wird sein Tool auf jeden Fall kennen. Bei ihm ging es um die Wettbewerbsbeobachtung, das funktioniert mit seiner Toolbox natürlich am allerbesten. Als Nutzer des Tools, konnte ich natürlich einiges mitnehmen. Wichtig vor allem – der Wettbewerb lauert manchmal dort, wo ihn keiner vermutet. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch mal über den Tellerrand des engsten Umfelds zu schauen.

Johannes erläuterte außerdem, wie man durch Identifizierung und Auswertung des Wettbewerbs ein Keywordset zusammenstellt, wenn man ein ganz neues Business starten möchte. Er spielte das anhand des Beispiels „Küche verkaufen“ einmal komplett durch.

Ein wichtiger Teil besteht daraus zu schauen, welche Contentformate bei den Marktführern besonders gut funktionieren und diese zu kopieren. Ihr lest richtig. Wobei hier natürlich nicht damit gemeint ist, dass ihr die Texte von der anderen Seite klauen sollt. Den Seitenaufbau allerdings schon.

Maximilian Muhr und Jan Achtermann

Schlag auf Schlag ging es weiter. Den nächsten Vortrag hielten zwei SEOs, die gerade bei Urlaubspiraten ausgestiegen sind, Maximilian Muhr und Jan Achtermann. Dementsprechend spielten sich die Beispiele hauptsächlich im Reisebereich ab.

Thematisch ging es darum, dass Sichtbarkeit nicht mit Traffic gleichzusetzen und genügend Traffic nicht gleich ausreichend viele Conversions versprechen. Es gilt daher, nicht nur die Sichtbarkeitskurve im Blick zu behalten. Viel wichtiger ist, was am Ende rauskommt. In der Regel sind das natürlich Verkäufe, insbesondere bei Onlineshops.

Die Ratschläge gingen sogar soweit, Inhalte zu entfernen, die zwar Traffic und Sichtbarkeit generieren, jedoch nicht ausreichend in Sachen Verkauf performen. Ich tue mich dabei etwas schwer, weil ich denke, dass nicht immer der Verkauf an erster Stelle stehen sollte.

Für mich sind Inhalte, die informieren und mit guten Ratschlägen weiterhelfen, ebenfalls wichtig, damit eine Website Trust und Expertise bekommt. Viele Leute merken sich Seiten, auf denen sie gut informiert werden und kommen wieder, wenn sie etwas kaufen wollen.

Seoday 2019

Franziska Seitz und Alexander Katsios

Weiter ging es mit Franziska Seitz und Alexander Katsios von OBI. Dieser Vortrag interessierte mich besonders, da ich 10 Jahre lang bei baumarkt.de gearbeitet habe und OBI einige Jahre lang mein Baulexikon auf seiner Website integriert hatte. Das war allerdings in einer Zeit, in der das Internet von den Baumärkten nicht wirklich ernst genommen wurde.

Das hat sich längst geändert, obi.de gehört jetzt auch online zu den Big-Playern in ihrem Bereich. Es ist interessant zu hören, wie die SEO-Abteilung dort arbeitet und versucht, alle Kollegen mit ins Boot zu nehmen. Dafür haben sie eigene Tools entwickelt, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Weiterhin schauen sie nicht nur auf ihre direkten Konkurrenten wie Hornbach, Bauhaus oder Toom, sondern auch auf die vielen kleinen Marktführern in einem kleinem Segment. Ich bin mir sicher, dass sie auch die Website meines Arbeitgebers Reuter auf dem Schirm haben, der im Bereich Badezimmer zu den Top-Adressen im Internet zählt.

Rene Dhemant

Ein Highlight sind immer die Vorträge von Rene Dhemant. Er schafft es Jahr für Jahr, Dinge direkt auf den Punkt zu bringen, ohne sich dabei zu sehr mit Nebenkriegsschauplätzen aufzuhalten. Seine Tipps lassen in der Regel ziemlich schnell umsetzen und bringen großen Nutzen.

Leider konnte ich mir nicht alle Tipps merken und ich bin bisher auch noch nicht dazu gekommen, die Slides des Vortrags anzufordern. Was ich für mich mitgenommen habe, war zum Beispiel das FAQ-Markup.

Wenn man das richtig in seinen Code integriert, besteht die Möglichkeit, dass Google die wichtigsten Fragen zu einem Thema in den Snippets anzeigt und die (kurzen) Antworten hinter einem Akkordeon gleich mit dazu. Das Snippet nimmt in diesem Fall einen wesentlich größeren Raum in den Suchergebnissen ein und ist entsprechend auffallend. Das Thema werde ich für meine Texte im Hinterkopf behalten.

Ein weiterer Tipp von Rene Dhemant, den ich behalten konnte: So wenig Javascript wie möglich einsetzen. Insbesondere dort, wo man auch mit CSS weiterkommt, sollte man möglichst darauf verzichten.

Andere Tipps kannte ich bereits, weil er sie bereits in seinem Vortrag vor 2 Jahren erwähnte. Wie die Schriftgröße. Viele Websites setzen nach wie vor auf zu kleine Schriften. Dhemant empfiehlt eine Größe von mindesten 16Pt. Untersuchungen haben wohl ergeben, dass Besucher länger auf der Seite bleiben, wenn die Schrift größer ist.

SEO-Day 2019 Martin Spitt Google

Martin Splitt

Hierzulande einer der bekanntesten Namen von Google ist Martin Splitt. Er hielt auf dem Seoday einen Vortrag über Javascript und SEO. Ich hatte die Hoffnung, dass es nicht zu technisch wird, immerhin fand das Ganze im Onsite/Offsite- und nicht im Coder-Raum statt. Diesen Zahn zog mir der mit seinen pink gefärbten Haaren sehr auffällige Google-Mitarbeiter sehr schnell.

Bereits gleich zu Anfang wunderte er sich, dass er nicht zu den Codern gepackt wurde. Da hätte er auch wirklich sehr viel besser reingepasst. So erzählte er mir sehr viel unbekannte Dinge, die mir in meinem Texter-Leben nur sehr selten über den Weg laufen. Immerhin habe ich ihn aber einmal live erleben dürfen. Und vom Prinzip fand ich ihn sogar recht gut – auch wenn ich nicht viel verstanden habe.

Leonard Metzner

Leonard Metzner beschäftigte sich in seinem Vortrag um Keyword-Kannibalismus. Wer das nicht kennt, das bedeutet, dass sich mehrere URLs einer Website um das gleiche Keyword zanken. Und Google dann im Zweifel beide nicht ganz oben ranken lässt, weil die Suchmaschine nicht weiß, welches der Dokumente das wirklich relevante ist.

Keyword-Kannibalismus ist etwas, das mir bei meiner Arbeit auch ziemlich Kopfzerbrechen macht. Bei einem großen Onlineshop kommt es nämlich zwangsläufig immer zu Konkurrenzsituationen auf der eigenen Website.

Leonard konnte meine Zweifel zumindest teilweise relativieren. Es ist für ihn gar nicht so schlimm, wenn mehrere URLs einer Seite für das gleiche Keyword ranken. Voraussetzung: Mindesten eine der URLs ist in den Top-3 bei Google und sie beleuchten verschiedene Facetten des gleichen Problems.

So ist es für einen Onlineshop zum Beispiel kein Problem, wenn sowohl eine Produktdetailseite und eine Kategorie das gleiche Keyword umspielen. Wer auf die Produktseite kommt, hat bereits einen konkreten Kaufwunsch, wer auf die Kategorieseite geht, will erst einmal schauen, was es so alles gibt.