Google war bereits immer schwer einzuschätzen. Was jedoch derzeit läuft, ist nicht mehr normal. Seit sie dort ihre Updates kontinuierlich und ohne Ankündigungen ausspielen, kommt man sich vor wie in der Achterbahn. Hoch und runter geht es mit den Rankings. Und manchmal auch im Kreis. Mir ist schon ganz schwindelig und ich weiß nicht mehr, was der Suchmaschinenriese von uns Seitenbetreibern will.
Nehmen wir meine Seite bauredakteur.de, einem Informationsportal rund ums Bauen und Wohnen. Im Frühjahr ging es stetig bergauf. Super, dachte ich, endlich werden meine Mühen belohnt. Doch seit Wochen geht es kontinuierlich bergab, obwohl ich ständig neue Inhalte produziere, die Google eigentlich gefallen müssten. Scheint aber nicht so zu sein.
Doch was mache ich falsch?
Ich habe bisher noch keinen Cent mit der Seite verdient. Ich betreibe sie nur aus Spaß. Habe keine Links verkauft, keine Gastbeiträge veröffentlicht, keine Backlinks gekauft. Also nichts gemacht, womit ich Google irgendwie verärgern könnte. Doch scheinbar bin ich trotzdem aus irgendeinem Grund bei ihnen in Ungnade gefallen.
Sind Links das Problem?
Ein Grund könnte sein, dass ich Links zu anderen Seiten setze, wenn mir etwas gefällt oder wenn ich Pressefotos von Firmen nutze. Diese sehen für Google vielleicht nach gekauften Links aus. Soll ich deshalb keine Links mehr setzen? Sie auf nofollow setzen? Kann ich machen. Doch bisher war ich der Meinung, dass freiwillig gesetzte Links super sind. Dass Google so etwas mag. Ich kann es aber auch sein lassen.
Ärgernis Bildersuche
Und dann die Bildersuche. Google zeigt die Bilder neuerdings in voller Größe an. Für viele besteht überhaupt kein Grund mehr, die Seite zu besuchen. In meinem Fall war das ein Einbruch von 2/3 aus dem Bildertraffic. Ist jetzt nicht so dramatisch, denn wer nur Bilder gucken will, ist auf meinen Seiten sowieso überflüssig. Aber trotzdem finde ich es unmöglich, dass sich der Suchmaschinenbetreiber die Bilder quasi aneignet.
Klein soll klein bleiben
Mitunter habe ich das Gefühl, dass kleine Seiten von Google absichtlich klein gehalten werden. Mit uns kleinen Seitenbetreibern verdienen sie kein Geld, da werden wir eben hintenan gestellt. Geschäft vor Qualität. Auch wenn sie dort immer behaupten, dass wir hochwertige Inhalte produzieren sollen. Letztlich sieht es in den Suchergebnissen jedoch immer mehr danach aus, dass sie von den Big-Playern dominiert werden. Die entsprechend Kohle reinbuttern – gerade auch bei Google.
Sind Ratgeber out?
Seit Jahren propagiert die SEO-Welt, dass wir „geilen Content“ erstellen sollen. Doch wie viel Anleitungen über das Verlegen von Laminat oder den Bau eines Gartenhauses verträgt das Web? Möglicherweise haben wir bereits den Zenit überschritten und Google steht gar nicht mehr so sehr auf solche Ratgeber. Sind schließlich längst keine einzigartigen Inhalte mehr. Das gilt natürlich nicht nur für den Heimwerkerbereich, sondern für alle Bereiche und Branchen. Von tollem Mehrwert kann meist nicht mehr gesprochen werden.
Geduld und Nerven bewahren
Was auch immer der Grund für die Berg- und Talfahrt der Rankings ist. Es bringt jetzt wahrscheinlich wenig, in betriebsame Hektik zu verfallen und alles umzuschmeißen, was jahrelang funktionierte. Vielleicht haben die Praktikanten bei Google bald genug gespielt und die Rankings beruhigen sich. Bei mir war es zumindest bisher immer so, dass sie irgendwann wieder nach oben geklettert sind.