Sofern deine Besucher über die Suchmaschine kommen, sind Title und Description das erste, was sie von dir und deinem Angebot wahrnehmen. Deshalb ist es enorm wichtig, ihnen eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei kommt es nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Länge an. Schließlich willst du dich bei Google von deiner besten Seite zeigen.

Was sind Title und Description?

Die meisten werden es wissen, doch wer bislang für den Printbereich geschrieben hat, für den ist es Neuland. Title und Description gehören neben den Keywords zu den Meta-Angaben eines Webdokuments, die Suchmaschinen erste Informationen über den Inhalt der Seite geben.

Die Keywords möchte ich außen vor lassen, da sie heute keinerlei Bedeutung mehr haben. Früher konntest du Google damit noch beeinflussen, für welche Stichwörter du gefunden werden willst. Da diese Funktion jedoch massiv missbraucht wurde, ignoriert Google diese Angaben mittlerweile.

Wichtig ist zudem zu wissen, dass der Title Einfluss auf das Ranking einer Seite hat, die Description jedoch nicht. Sie hat die Hauptaufgabe, den User vom Angebot der Seite zu überzeugen. Wie das genau funktioniert, erkläre ich später genau.

Title und Description stehen im Quelltext im sogenannten Head einer Website. Sie sehen folgendermaßen aus:

<title>Hier steht der Title des Dokuments</title>

<meta name=“description“ content=“Hier steht die Description für das Web-Dokument“/>

Die meisten von euch werden sicherlich mittlerweile mit einem CMS wie WordPress arbeiten. Da braucht ihr euch nicht mit dem Quelltext rumärgern, sondern gebt die Angaben in dafür vorgesehene Felder ein. Leider hat WordPress von Haus aus kein Eingabefeld an Bord, um die Meta-Angaben zu pflegen. Es ist dafür ein Plugin wie zum Beispiel Yoast notwendig.

Wie lang dürfen die Meta-Tags sein?

Prinzipiell dürfen Title und Description beliebig lang sein. Allerdings zeigt Google nur eine bestimmte Menge an Text an. Der Rest wird weggeschnitten. Übrig bleiben dann eventuell nur noch Satzfetzen, die nicht zum Klicken einladen. Und darauf kommt es an: Dass deine Leser genau auf dein Angebot klicken. Es ist daher wichtig, nicht zu viel dort hineinzuschreiben. Doch was ist die richtige Textlänge?

Schwierig zu sagen, denn was die Länge von Title und Description angeht, experimentiert Google fleißig rum. Früher durften sie länger sein, dann wurden sie eingekürzt und aktuell wird wieder etwas mehr in den Serps = den Suchergebnissen angezeigt. Wobei es Unterschiede gibt, ob du dir die Ergebnisse auf deinem Smartphone, Tablett oder Desktop-PC anschaust. Du kannst die Meta-Angaben jedoch nicht für jedes Gerät separat pflegen.

Aktuell sollte ein Title 512 Pixel oder etwa 70 Zeichen lang sein, damit er komplett in den Suchergebnissen angezeigt wird. Die Description hat etwas mehr Platz, schließlich werden zwei Zeilen angezeigt. Das entspricht in etwa 155 Zeichen oder 920 Pixel. Warum die Pixelangabe? Ein „I“ ist wesentlich schmaler als ein „W“. So können Sätze mit gleicher Zeichenanzahl unterschiedlich breit sein.

Praktisch sind sogenannte Snippet-Generatoren. Dort trägst Du Title und Description ein und siehst sofort, wie Google es im Optimalfall anzeigt. Optimalfall deshalb, weil nicht generell Title und Description angezeigt werden – selbst wenn sie von der Länge passen. Doch dazu später mehr, zurück zu den Snippet-Generatoren. Das bereits erwähnte WordPress-Plugin Yoast hat solch einen bereits an Board, es gibt aber noch andere. Zum Beispiel:

https://www.sumax.de/serp-generator.html

https://www.sistrix.de/serp-snippet-generator/

Wie sehen die optimalen Meta-Angaben aus?

Die Längen der Meta-Angaben sind geklärt, kommen wir zum Inhalt. Und hier wird es richtig kompliziert. Klar ist – der Meta-Title ist ein wichtiger Rankingfaktor für Google. Was dort drin steht, hat gute Möglichkeiten, in den Suchergebnissen vorne zu landen – sofern der Title nicht nur heiße Luft ist. Der Inhalt dahinter muss natürlich passen und mit dem übereinstimmen, was die Überschrift verspricht.

Title und Description sollen so formuliert werden, dass der Leser oder Kaufwillige zum Klicken animiert wird. Das ist einfach gesagt, denn wer steckt schon dahinter, warum einer klickt.

SEO-Experten raten dazu, das wichtigste Keyword gleich an den Anfang des Titles und der Description zu packen. Dann folgen USP und CTA.

Die beiden Begriffe muss ich kurz erläutern:

Der USP ist der „unique selling point“ oder „unique selling proposition“. Das ist Marketingsprache und bedeutet so etwas wie Alleinstellungsmerkmal oder herausragendes Leistungsmerkmal. Also etwas, das die anderen nicht haben. Im Shopbereich kann das zum Beispiel eine riesige Auswahl sein. Dann aber nicht nur riesige Auswahl schreiben, sondern „über 5.000 Badewannen“ oder „mehr als 10.000 Duschkabinen“.

CTA bedeutet „call to action“ und ist die Aufforderung für den Kunden oder Leser, etwas zu machen. Typische CTAs sind „Jetzt hier bestellen“ oder „direkt hier runterladen“. Die CTA sollte immer ganz am Ende der Description stehen. In den Title passt sie meist nicht mehr hinein. Wenn doch, einfach ausprobieren.

Ob das mit Keyword, USP und CTA der Weisheit letzter Schluss ist, kann ich nicht wirklich sagen. In meiner langjährigen Praxis haben auch andere Meta-Angaben bereits wunderbar funktioniert. Wichtig ist aber auf jeden Fall, das wichtigste Keyword in Title und Description zu packen. Es können auch zwei Keywords sein, drei Keywords in den Title zu packen funktioniert hingegen in der Regel nicht optimal.

Das bedeutet:
Obwohl du deine Texte nicht mehr nach Keywords, sondern ganzheitlich nach Themen aufbauen sollst, brauchst Du dennoch ein oder zwei Keywords, die den Beitrag beschreiben.

Das AIDA-Prinzip

Für die Formulierung der Description kannst du auch das AIDA-Prinzip anwenden. AIDA kommt aus dem Marketing und bedeutet:

  • A – Attention
  • I – Interest
  • D – Desire
  • A – Action

Es geht bei diesem Prinzip darum, zunächst die Aufmerksamkeit des möglichen Kunden zu erregen. Dann ein tatsächliches Interesse aufzubauen, die zu dem Wunsch für, das Produkt oder die Leistung zu besitzen. Die dann letztlich zu der Handlung führt, die du gerne hättest.

Das alles in zwei Zeilen Description zu packen, ist anspruchsvoll und funktioniert nur, wenn sämtliche Füllwörter wegfallen. Du musst keine ganzen Sätze schreiben, kurze, knackige Anweisungen reichen völlig aus. Das könnte dann folgendermaßen aussehen:

Description nach AIDA
Badewanne günstig kaufen ✓Top-Marken Ideal Standard, Kaldewei, V&B ✓ Bis 60% günstiger ✓Jetzt beim Testsieger kaufen

Mit Badewanne günstig kaufen  weckst du die Aufmerksamkeit deiner Kunden. Er erfährt, dass die Wannen von tollen Marken sind, das Interesse steigt. Und dann auch noch so viel günstiger, der Wunsch solch eine Badewanne zu besitzen ist da. Was dann zur Handlung führt – jetzt beim Testsieger kaufen.

Wie sieht es mit Symbolen aus?

Es ist euch sicherlich bereits aufgefallen, dass in den Suchergebnissen mit allerlei Symbolen um Aufmerksamkeit geheischt wird. Dreiecke, Sterne, Haken und hast du nicht gesehen. In meinen Augen sieht das häufig ziemlich spammy aus. Und Google sieht es so ähnlich und zeigt viele Symbole schon gar nicht mehr an.

Im vorigen Beispiel zum Aida-Prinzip habe ich selbst Symbole in Form von Häkchen verwendet. Ein Haken kann problemlos in der Description verwendet werden. Google zeigt ihn an. Häkchen sind deshalb eine gute Wahl, weil sie unbewusst einen Zuspruch hervorrufen und die Kernaussage des Satzes verstärken.

Symbole dürfen jedoch nie am Anfang oder Ende der Description stehen, dann werden sie von Google ignoriert. Welche Symbole und Sonderzeichen funktionieren, müsst ihr letztlich selbst ausprobieren. Was alles möglich ist? Hier eine Liste:

https://nextlevelseo.de/html-sonderzeichen/

Warum zeigt Google Title und Description nicht an?

In verschiedenen Foren taucht immer wieder die Frage auf, warum Google Title und Description nicht so anzeigt, wie sie eingetragen wurden. Das liegt daran, dass Google dem User das bestmögliche Resultat präsentieren möchte. Dazu gehört auch, dass die Suchanfrage in Title und Description enthalten sein muss. Ist sie das bei dir nicht, sucht sich Google einen Textausschnitt, in dem die Suchphrase vorkommt.

Zumindest früher hat Google an Titles, die zu kurz waren außerdem selbständig noch etwas angehängt, um die Zeile aufzufüllen. Das ist mir jedoch in letzter Zeit nicht mehr aufgefallen. Es kann aber durchaus sein, dass das irgendwann wieder anders ist.

Also denkt daran:
Title und Description müssen von Google nicht angezeigt werden. Es liegt an euch, sie so zu formulieren, dass sie in den Suchergebnissen wie gewünscht erscheinen.

Kleine Änderungen – große Wirkung

Zum Abschluss noch ein kleines Beispiel aus der Praxis, wie kleine Title-Änderungen große Auswirkungen haben.

Ich arbeite für einen großen Badshop, der für ziemlich alle Badbegriffe gute Rankings hat. Für „Spiegelschrank“ war das lange nicht der Fall. Wir dümpelten irgendwo auf Seite zwei oder drei rum – waren für die Kunden damit quasi unsichtbar. Denn soweit scrollt kaum jemand.

Ich habe dann irgendwann noch den Begriff „Bad“ in den Title geschrieben, also „Spiegelschrank fürs Bad günstig kaufen“. Ansonsten wurden weder Links aufgebaut noch etwas am sonstigen Inhalt verändert. Einige Wochen später waren wir auf Platz eins mit Spiegelschrank. Das Ranking hielten wir einige Monate, dann ging es leider wieder etwas abwärts. Derzeit sind wir auf Platz vier.

Sichtbarkeitsverlauf für Spiegelschrank nach Sistrix

Sichtbarkeitsverlauf für Spiegelschrank nach Sistrix

Die Kurve zeigt den Verlauf der Sichtbarkeit für diese Seite. Es ist sehr gut zu erkennen, dass die Seite lange nur rumdümpelte, dann schlagartig nach oben zu schießen und dann wieder etwas schwächer zu werden, als Spiegelschrank nicht mehr auf Platz eins stand. Dass die Kurve lange auf der Null-Linie ist. liegt daran, dass es früher eine andere URL gab.

Das Fazit:
Wenn eine Seite von euch nicht läuft, liegt es nicht immer nur an den Inhalten. Manchmal müsst ihr einfach etwas an Title oder Description schrauben, damit der Turbo zündet.